Der Abiskojokk Durch die Talsenke des Parks vom Abiskojaure bis zum Delta im Torneträsk fließt der Abiskojokk (Abiskoeatnu). Bevor dieser Fluss in den Torneträsk mündet, passiert er einen durch Schmelzwassermassen und Frostsprengungen entstandenen kilometerlangen Canon. Der Felsgrund besteht aus hartem Schiefergestein mit dünneren lagen von Dolomit, diese Schichtungen werden im Canon deutlich sichtbar. Die westlichen Bergmassive Slattatjakka und Njulla dagegen bestehen aus leichtverwitternden kalkhaltigen Schiefer. Die höchste Erhebung des Parks stellt das Slattatjakka (Sloahtta)-Massiv mit 1919 m über dem Meeresspiegel dar. Das Abiskotal liegt im Regenschatten der Fjällkette, mit der geringsten Niederschlagsmengen Schwedens von 300mm/Jahr. |
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Mit artenreicher Flora Der montane Birkenwald stellt den dominierenden Vegetationstyp dar. Lediglich ein kleiner Teil des Parks besteht aus Kahlgebirge. Auf vereinzelte Kieferbestände trifft man in tiefergelegenen Parkteilen. Krautreiche Birkenwälder mit einer hochwüchsigen Untervegetation aus unter anderem europäischer Trollblume, Wald-Storchschnabel und Alpenmilchlattich findet man an den Berghängen von Njulla und Slattatjakka, sowie am Abiskojaure. Am Abiskojokk ist die Flora besonders artenreich mit unter anderem Alpenrose, Alpenfettkraut, Alpenwiesenraute und Lichtnelke. Im Tal gedeihen aber auch Orchideen, Blattloser Widerbart und einblättrige Waldhyazinthe. Letztere kommt in Schweden nur an diesem Standort vor! Und Fauna Das Tal ist aber auch bekannt für seinen Vogel- und Insektenreichtum. Die Birkenwaldregion bietet Arten wie z.B. der Gartengrasmücke, Trauerschnäpper und Rotkehlchen, aber auch nördlichen Arten wie Blaukehlchen, Bergfink und Birkenzeisig einen Lebensraum. Unterhalb der Berghänge trifft man unter anderem Ringdrossel, Ohrenlerche und Spornammer. An den kleineren Seen brüten Pfeifente, Reiherente, Schellente, Ohrentaucher und Trauerente. Steinadler und Gerfalke stellen sich bisweilen ein. Die niedrige Fauna wird unter anderem durch eine ungewöhnlich große Anzahl von Käferarten repräsentiert, die vornehmlich an den Stränden und Flussufern zu finden sind. Die Säugetiere sind vielfach als Marder, Hermelin, Hase, Rentier und Eichhörnchen vertreten. Polarfuchs und Vielfrass sind nur gelegentliche Gäste. Samisches Kulturland, Tourismus und Naturschutz Zielsetzung der Einrichtung des Nationalparks war und ist der Erhalt einer hochnordischen Gebirgslandschaft in ihrer natürlichen Beschaffenheit. Für den Nationalpark existieren festgelegte Pflegepläne, besondere Rücksichtnahme wird dabei der Berufsausübung der samischen Rentierzüchter entgegengebracht. Die Samen nutzen das Torneträskgebiet und das Abiskotal seit Urzeiten. Heutzutage wird der Park vorwiegend von der Rentierweidewirtschaft im Zusammenhang mit den Frühjahrs- und Herbstwanderungen berührt. Durch die Eisenbahnanbindung, die bereits im Jahre 1903 entstand, und den Ausbau der Reichsstraßen bis Abisko, wurde es zu Schwedens meistbesuchtem Nationalpark der Nordregion. Als Teilziel gilt nämlich auch die leichte Zugänglichkeit und Erreichbarkeit für Besucher. Fakten: Einrichtung des Nationalparks: 1909 Gesamtfläche: 7.700 ha, davon 3.900 ha montaner Birkenwald, über 2.000 ha Kahlgebirge und der Rest Wasserfläche Lage: südlich des Torneträsk in der Gemeinde Kiruna, Provinz Norbotten Einrichtung zweier Naturlehrpfade, Übernachtungshütten, kleinen Zeltplätzen und einer Skipiste am Njulla. |
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