Um 12 GW installierte Leistung sollen die Offshore-Erzeugungskapazitäten bis 2030 steigen. Dazu wird gerade das Windenergie-auf-See-Gesetz verfasst.
Offshore ist natürlich gut, weil deutlich mehr Laststunden pro Jahr gefahren werden können, die Flauten nicht so eklatant sind wie an Land und sich kein Anwohner beschwert. Zudem sind die Preise aufgrund gestiegener Erfahrungen in den letzten Jahren gesunken – so haben die Hersteller gemerkt, dass die Kostentreiber Fundament/Verankerung auch deutlich kleiner dimensioniert werden können.
Aber was sind die 12 GW wert? Ist das viel oder wenig – ist es ambitioniert oder sogar genug?
In meinem letzten Blog-Beitrag habe ich eine Vision 2030 aufgeschrieben, die ja zufällig den gleichen Zeitrahmen als Bezug nimmt. In meiner Beispielrechnung hatte ich bereits aufgezeigt, dass wir für eine Primärenergiewende ca. +300% Windenergieerzeugung brauchen. Jedoch unter der Prämisse, dass an Land nur noch überschaubare neue Standort hinzukommen werden und dort vor allem Repowering einen Beitrag leisten wird. Den Löwenanteil muss als die bisher nicht so starke Offshore-Erzeugung bringen. Da Offshore durchschnittlich den doppelten Ertrag bei gleicher Größe bringt und dazu größere Anlagen gebaut werden, ersetzt auch ein WKA auf See durchaus 3-5 konventionelle WKA an Land.
Wer die Größenordnungen abschätzt, sieht in meinem Diagramm, dass die Offshore-Kapazitäten von heute 7,74 GW um ungefähr 70 GW steigen müssten. Altmaiers angeblich ambitionierten Pläne decken also 12/70= 17% dessen ab, was notwendig wäre, wenn man bis 2030 die (Primär)-Energiewende ernsthaft erreichen wöllte.
Herr Altmaier, dieses Ausbauziel ist lächerlich. Es bleibt sogar hinter den bereits erreichten Zahlen der letzten Jahre zurück. Das ist aktives Ausbremsen der Energiewende.
Datenstand 08.09.2020
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