Notorische Erneuerbare-Energien-Skeptiker führen gern ins Feld, dass vom Primärenergieverbrauch lediglich ein sehr kleiner Anteil aus erneuerbaren Quellen gedeckt wird, da der Strommarkt lediglich 20% der Primärenenergieaufwendungen verursacht. Das ist zwar generell richtig, aber mit zunehmenden EE-Anteilen und zaghaft beginnender Sektorkopplungen (neben dem elektrischen Fahren vor allem die in EFH-Neubauten inzwischen zu 40% anzutreffenden Wärmepumpen) sinkt nun endlich auch der Primärenergiebedarf.
In nachfolgender Grafik habe ich die Trendlinie um Verschiebungseffekte infolge der Finanzkrise bereinigt und Corona-Effekte bewusst nicht in die Reduktion reingenommen. Im Ergebnis hat sich die Reduktion des Primärenergieverbrauchs auf ca. 1,4% pro Jahr erhöht. Trotz Wirtschaftswachstum, trotz steigender Beschäftigung, trotz steigender Verkehrsmengen und immer schwererer Autos, trotz geringen Erfolgen beim Dämmen der Gebäudesubstanz und trotz nahezu gleichen Stromverbrauchs.
![](http://pro3d.de/wp-content/uploads/2020/08/Primaerenergiebedarf_Deutschland_1995-2020-1024x781.jpg)
Im übrigen sieht die AG Energiebilanzen infolge von Corona einen reduzierten Primärenergiebedarf in einer aktuellen Publikation bei 7-12% für das Gesamtjahr 2020 – im ersten Halbjahr wurden immerhin -8,8% gemessen.
2 Pings
[…] 8,6% (Halbjahresstand war hier 8,8% und die Gesamtjahresprognose lief bei 7-12%) gegenüber einem statistischen Erwartungswert von ca.1,4%. Zwar hat die Braunkohle einen Teil ihrer massiven Verluste des ersten Halbjahrs noch auffangen […]
[…] (nicht nur Strom) ist weiter gesunken. Das Thema wurde nach dem ersten Coronajahr bereits in einem separaten Artikel beschrieben, der Trend hat sich allerdings […]